Pyraser Herzblut

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Dass in den Bieren der Pyraser Brauerei jede Menge Herzblut steckt, ist ja bekannt. Zumindest gehöre ich zu denen, die das schon wussten. Um da aber keinen Zweifel aufkommen zu lassen, haben sie es jetzt auch noch auf das Etikett geschrieben. Das hätte es nicht unbedingt gebraucht, um meine Wahl heute, wo ich was zu feiern habe, dahingehend zu beeinflussen, die Flasche, die ich bei den Münchner Bierinseln erworben habe, zu öffnen.

Von der Optik her hat sich das schon mal gelohnt. Ganz leicht trüb mit einer Farbe irgendwo zwischen Kupfer und etwas hellerem Bernstein, darauf eine feinporige Schaumkrone, so sieht es aus. Und es riecht mindestens so schön, wie es aussieht. Ich musste lange überlegen, aber es ist wohl dieses rötliche, walnussgroße genoppte Ding, das, wenn man die Schale entfernt hat, wie ein Auge aussieht. Klar, die Litschi (Lychee), oder? Etwas Aprikose, ein bisschen Mango, aber ganz anders als die meisten anderen Obstkörbe, die die Nase beim Verkosten von Bieren dieser Kategorie oftmals vorgesetzt bekommt.

Im Antrunk verhält es sich ähnlich, wobei ich mich erstmal über die wirklich toll dosierte Kohlensäure freue, die unheimlich gut eingebunden ist und den vollmundigen, oder sollte man lieber sagen, vollschlanken Körper des Bieres gut zur Geltung kommen lässt. Süßlich ist es auf der Zunge, und von den 8,6% Alkohol merkt man zumindest geschmacklich mal gar nichts.

Am Ende wird es noch ein bisschen bitter, aber nicht übertrieben. Eher so wie ein fester Händedruck zum Abschied, der sagen möchte: Vergiss mich nicht! Ich werde bald zurück sein. Stärker und kräftiger denn je. Aber mit den alten Werten aus vielen Jahrzehnten fränkischer Bierkultur. Und mit ganz viel Herzblut.

Soundtrack: Doro Pesch – Herzblut

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