Riegele Speziator Doppelbock Dunkel

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Ich gebe es zu: Auch ich habe Lieblingsbiere, die ich immer mal wieder genieße, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet. In meinen persönlichen Top Ten der Hopfen-Getränke, die ich bisher probiert habe, hat der Riegele Speziator Doppelbock Dunkel seinen festen Platz. Umso ungewöhnlicher, dass ich es bisher versäumt habe, ihn hier zu besprechen. Zeit, die Dinge mal anzugehen.

Vom Aussehen her ist er so, wie man sich einen dunklen Doppelbock vorstellen würde. Ein sehr dunkles Kastanienbraun in der unteren Hälfte, ein in einem sehr hellen Braunton gehaltener mittelporiger Schaum in der oberen Hälfte des Glases. Lang anhaltend, was das erste ist, das ihn von so manchem anderen Brauereierzeugnis unterscheidet.

Jetzt aber zum Geruch. Wenn ich mal das Glück habe, diesen Bock im Glas zu haben, verwende ich mindestens so viel Zeit zum Riechen, wie zum Trinken. Das liegt daran, dass die Komplexität schon auszumachen ist, bevor der erste Tropfen überhaupt die Zunge erreicht hat. Backpflaumen, Schokolade, Honig, Karamell, das sind so die ersten Eindrücke, die von der Nase mitgenommen werden. Da ist aber noch mehr. Wenn man sich genügend Zeit dafür nimmt und sich nicht dazu verführen lässt, sofort zu trinken – was zugegebenermaßen gar nicht so leicht ist –  kommen noch ein paar kaffeeartige Röstaromen zum Vorschein.

Irgendwann ist es dann aber doch soweit, und der erste Schluck darf sich vorsichtig in Richtung Geschmacksknospen auf den Weg machen. Diese registrieren erstmal eine malzbetonte Süße, zu der die Schokoladennote, die sich gleich darauf zu erkennen gibt, sehr gut passt. Im weiteren Verlauf offenbaren sich die Karamell- und Honignoten auch im Geschmack. Hinzu kommen ein paar Beerenfrüchte. Das körperreiche Bier hinterlässt ein weiches, cremiges Mundgefühl, und die 7,5% Alkohol (19% Stammwürze) treten komplett in den Hintergrund. Dass dieses Bier extrem süffig ist, überrascht nicht wirklich.

Lange bleiben die Schokoladenaromen noch auf der Zunge liegen und erinnern mich daran, wie gut der letzte Schluck des Riegele Speziator Doppelbock Dunkel war. So lange noch was im Glas ist, und ich dieses Geschmacksfeuerwerk noch mal zünden kann, ist das ja auch in Ordnung. Danach steigt die Vorfreude auf die nächste Gelegenheit, dieses tolle Bier aus Augsburg zu genießen.

Soundtrack: Her Lovely Hands Upon the Black Earth – Eden Circus

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