Co-Brew bei Maisel & Friends

Anfang August war ich zu einem besonderen Event eingeladen. Maisel & Friends hatten sich für zwei Collaboration-Brews mit der Christian Moerlein Brewing Company aus den USA zusammengetan. Der erste Sud war das Hoppy Wheat Ale „Spacetime“, ein stark gehopftes Weißbier, für das Braumeister Marc Goebel und Biersommelier Michael König extra nach Cincinnati gereist sind. Das zweite Bier des Co-Brews wurde am 03.08. in Bayreuth gebraut – ein „Imperial Porter“ mit dem Namen „Teleporter“. Dafür kam das Moerlein-Team aus den USA nach Bayreut. Die Namen „Spacetime“ bzw. „Teleporter“ beschreiben übrigens die Zusammenarbeit der beiden Brauereien. Diese durchquert die Zeit vom 19. Jahrhundert bis heute und überquert auch die Kontinente.

Jeff Maisel hat nämlich einen engen Bezug zu Amerika, da seine Mutter von Amerika nach Deutschland ausgewandert ist. Er selbst studierte später in den USA und ist auch heute noch mindestens einmal jährlich zu Besuch. Christian Moerlein, der Gründer der Christian Moerlein Brewing Company, wurde im fränkischen Truppach geboren – nur 17 Kilometer von Bayreuth entfernt. Mit 23 Jahren wanderte der gelernte Brauer nach Cincinnati aus und gründete dort 1853 die „Christian Moerlein Brewing Company“. Auch nach dem Tod des Auswanderers pflegte die Brauerei ihre deutschen Wurzeln und braute das erste amerikanische Bier, das strikt nach dem Bayerischen Reinheitsgebot von 1516 gebraut wurde – damals hatte das wohl noch einen höheren Stellenwert in den USA als heute.

Gerade noch pünktlich bin ich zum Schroten und Einmaischen in Bayreuth angekommen. Nachdem dies erledigt ist, gibt es erstmal einen Rundgang durch das „Liebesbier„, eine in die Brauerei integrierte Craftbier-Location mit tollem Essen sowie 21 Bieren vom Fass und über 90 aus der Flasche – bei Bedarf auch gerne schon zum Frühstück. Schließlich sind wir in Franken. Das sehr empfehlenswerte Brauereimuseum lasse ich diesmal aus, da es nicht mein erster (und ganz sicher auch nicht mein letzter) Besuch bei Maisels ist. Stattdessen schaue ich lieber den Brauern über die Schulter, und habe dabei sogar noch die Gelegenheit, die eine oder andere für den Hobbybrauer relevante Frage loszuwerden. Irgendwann trudeln auch die anderen Teilnehmer wieder von ihrer Besichtigungstour ein, und es wird Zeit zum Hopfenkochen.

Zeit fürs Mittagessen. Der Koch im Liebesbier gibt alles und zaubert für die ganze Runde Gerichte à la carte. Logischerweise darf auch ein schönes Bier dazu nicht fehlen.

Zum Schluss wird gespindelt. Mal sehen, ob die angestrebte hohe Stammwürze des Imperial Porter erreicht werden konnte. Sieht gut aus…

Für den Abend ist ein American Barbecue angesetzt. Doch wie vertreibt man sich die Zeit bis dahin nur? Ganz klar: Zwickeln! Was schmeckt besser, als ein Chocolate Bock direkt aus der Kaltlagerung im riesengroßen Tank?

Nach dem Besuch im Gärkeller tut etwas frische Luft gut. So langsam fängt es an, richtig verführerisch aus dem riesenhaften Smoker zu duften, und der Koch ist richtig in Aktion.

Und irgendwann ist es dann soweit. Der Tag wird nicht nur mit einem tollen Essen finalisiert, sondern es wird auch noch nach traditioneller Art ein Fass Helles angesteckt. Eric, der amerikanische Brauer, hat die Ehre und benötigt nur drei Schläge. Jeff Maisel schenkt ein. O’zapft is‘!

Beide Biere werden beim Craft Brauer Festival am 15. und 16. September zum ersten Mal vorgestellt und natürlich werden zur Präsentation auch die Moerlein-Brauer in
Bayreuth sein. Neben Christian Moerlein Brewing werden beim Festival neun weitere Brauereien aus Deutschland, Österreich und Estland ihre ausgefallenen Bierkreationen präsentieren.
Die Gäste können während der beiden Festivaltage natürlich mit den Brauern plaudern, ihre Biere probieren, an verschiedenen Tastings und Foodpairings teilnehmen, bei den Braumeister-Führungen hinter die Kulissen der Maisel & Friends Brauwerkstatt blicken, beim „Cornhole-Turnier“ ihre sportlichen Fähigkeiten unter Beweis stellen und sich bei leckerem BBQ und Bier mit
Gleichgesinnten austauschen und eine gute Zeit verbringen.

Mein Dank geht an Hej Helmut für das zur Verfügung stellen eines Teils der Fotos sowie an Maisel & Friends für einen tollen Tag!

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