Great American Craft Beer Event – Auf ein Bier nach…Berlin
Matthias Thieme vom Münchner Craft-Bier-Shop Biervana und ich sind auf einem Road Trip nach Berlin. Im Garten der Residenz des US-Botschafters gab es am Vortag einen Empfang mit ausgewählten amerikanischen Craft-Bieren, Essen von Food Trucks und warmen Worten rund um die Deutsch – Amerikanische Bierfreundschaft. Auf der Rückfahrt im Auto haben wir viel Zeit, um den Tag Revue passieren zu lassen.
T: Matthias, wie waren denn deine Eindrücke vom gestrigen Bier – Event?
M: Ich war grundsätzlich sehr positiv überrascht über den tollen Rahmen, in den die Veranstaltung eingebettet war. Im Garten der Dienstvilla des US – Botschafters war die Atmosphäre auf eine angenehme Weise entspannt. Unter den Gästen waren natürlich sehr viele US-Amerikaner, aber auch überraschend viele Protagonisten aus der deutschen Craft-Bier-Szene wie zum Beispiel Brauer, Großhändler, Importeure, Einzelhändler, Webshops sowie Journalisten und Blogger aus ganz Deutschland. So kam es gewissermaßen zu einem „Klassentreffen“.
T: Ja, stimmt, und letztlich stand ja mit Sylvia Kopp auch eine wichtige Craft-Bier-Persönlichkeit aus Deutschland in ihrer neuen Rolle als europäische Botschafterin der amerikanischen Brewers Association in vorderster Reihe.
M: Und diese Ernennung, die ja auch eine nicht unbedeutende Investition darstellt, zeigt uns einmal mehr, welches Potenzial die amerikanischen Craft – Brauer im deutschen Markt sehen. Aktuell tut sich ja sehr viel. Vor kurzem hat ja zum Beispiel in Wolnzach die Urban Chestnut ihre neu erworbene Brauerei in Betrieb genommen. Soweit ich weiß ist das die erste US-Craft-Bier-Brauerei mit einem Produktionsstandort in Europa.
T: Den zukünftigen Standort der Stone Brewing Company konnten wir ja gestern auch bereits in Augenschein nehmen, und ich finde, dass die Größe und Anmutung der Halle bereits erahnen lässt, dass da spannende Zeiten auf uns zukommen.
M: Ein weiteres Indiz dafür war aus meiner Sicht das hochwertige und vielfältige Bier-Lineup, das die Brewers Association gemeinsam mit ihren lokalen Partnern aufgefahren hat. Neben dem Stand von Stone gab es Biere von Brauereien, die in Europa bisher selten bis gar nicht zu finden sind, wie z. B. Lagunitas, Oscar Blues oder Smutty Nose.
T: Und nicht zu vergessen die spannenden Exklusiv-Importe von Bier Deluxe wie Ballast Point oder Carl Strauss.
M: Nach dem Botschafts-Event und den vielen amerikanischen Craft-Bieren haben wir uns ja noch der lokalen Craft-Bier-Szene zugewendet und haben die bekannte Hopfenreich – Bar aufgesucht. Wie war denn dein Eindruck davon?
T: Ganz anders als erwartet. Ich bin ja mehr in der Münchner Szene unterwegs, insbesondere im Tap House. Es gab eine kleine aber feine Auswahl von über 30 Bieren vom Fass und aus der Flasche. Und das zu erstaunlich niedrigen Preisen. Neben diversen lokalen Vertretern gab es auch einige Exoten und auch sogar ein IPA, das „wahrscheinlich zu 80% aus Ungarn“ kam, so die Bedienung. Auch wenn ich in München in der Regel auf größeres Fachwissen treffe, ist die Hauptstadt doch irgendwie immer eine Reise wert. Oder wie siehst du das?
M: Absolut. Es tut sich sehr viel in Sachen Craft-Bier in Berlin, nicht nur, wenn der Botschafter ruft. Wobei mir aber auch aufgefallen ist, dass sich München und Bayern hinter den Hotspots und „Stars“ an der Spree nicht verstecken müssen.
„…zeigt uns einmal mehr, welches Potenzial die amerikanischen Craft – Brauer im deutschen Markt sehen.“ – Gut analysiert und schön aufgeschrieben, finde ich. Merci.
Danke schön! 🙂