Die Freien Brauer sind eine Gemeinschaft führender, unabhängiger Familienbrauereien in Deutschland, Österreich, Luxemburg und den Niederlanden. Sie alle eint ihr Bekenntnis zum freien Unternehmertum, ihr Empfinden für Qualität und das Verantwortungsbewusstsein gegenüber Partnern und den Menschen in der Region.
Die Grundprinzipien der Gemeinschaft, die für die Freien Brauer handlungsanleitend sind, sind zusammengefasst in Sieben Werten. Heute möchte ich den Wert “Höchste Qualität” vorstellen anhand eines Gesprächs mit Dr. Hans Spielmann, Chef der Weldebräu aus Plankstadt in der Kurpfalz.
1. Was führte dazu, dass sich Ihr Unternehmen der Wertegemeinschaft der Freien Brauer angeschlossen hat?
Die Werte, die die Freien Brauer wirklich leben, sind für die Welde Braumanufaktur von Beginn an prägend gewesen. Deshalb war es für uns von Anfang an klar, dass wir uns über diese Philosophie mit gleichgesinnten Kollegen verbinden möchten.
Persönliche Verantwortung, höchste Qualität, Umweltbewusstsein – die Werte der Freien Brauer werden in Zukunft immer wichtiger. Die Verbraucher möchten einfach wissen, wofür ein Lebensmittel steht und wo es herkommt, das gilt natürlich ganz besonders auch für Bier.
2. Wie viele „vielfältige, eigenständige Spezialitäten mit Charakter und Persönlichkeit” haben Sie zurzeit im Portfolio?
Zurzeit bieten wir insgesamt 13 Biere und zwei Fassbrausen an, darunter auch unsere drei verschiedenen Craft-Biere, ein Jahrgangsbier und einige alkoholfreie Biere.
3. In der Beschreibung des Wertes „Höchste Qualität” ist Folgendes zu lesen: „Mit unseren herkunftstypischen Spezialitäten verbinden wir eine persönliche Qualitätsverpflichtung – mit allen Konsequenzen.” Was, würden Sie sagen, bedeutet das konkret für den Konsumenten?
Ganz einfach ausgedrückt: Wenn es etwas gibt, mit dem wir unser Bier noch besser machen können, dann machen wir das – sei es, dass wir besondere Rohstoffe einbrauen, auf Energieeffizienz achten oder Craft-Bier in Holzfässern lagern u.v.m. Wir achten dabei immer auf einen ganzheitlichen Ansatz, denn wir möchten nachhaltigen Genuss für alle Sinne schaffen.
4. Wie findet bei Ihnen im Haus die Qualitätssicherung statt, und wie wird das für den Kunden transparent gemacht?
Einer unserer Braumeister ist speziell für dieses Thema zuständig, außerdem haben wir ein eigenes Labor und schicken monatlich Proben nach Weihenstephan. Wir unterziehen unsere Biere außerdem der äußerst strengen Prüfung von Slow Brewing und sind stolz darauf, von Slow Brewing zertifiziert zu sein. Auch hier werden monatlich die Biere und jährlich die ganze Brauerei auditiert. Dies alles kommunizieren wir natürlich auch über die Pressearbeit, soziale Medien usw. Und wir pflegen eine „gläserne Produktion“: Interessierte können beispielsweise am ersten Sonntag im Monat unangemeldet zu uns in die WeldeBierwelt kommen und sich ein Bild von der Brauerei machen.
5. Welche Bedeutung messen Sie dem aktuellen Craft-Bier-Trend bei?
Wir freuen uns sehr über den Craft-Bier-Trend und sind überzeugt davon, dass er eine große Bedeutung für den gesamten Biermarkt hat. Wir brauen bei Welde von jeher sorgfältig, handwerklich und bei aller Innovation ganz traditionell unsere Biere ein. Das Interesse an handwerklich gebrauten Bieren und solchen, die die immense Geschmacksvielfalt von Hopfen und Malzen richtig zur Geltung bringen, wächst. Das ist wunderbar!
6. Wenn Sie der Beschreibung des Wertes „Höchste Qualität” noch etwas hinzufügen könnten, was wäre das?
Ganzheitliche und nachhaltige höchste Qualität. Mit allen Sinnen soll diese höchste Qualität erleb- und genießbar sein und sich auf alle Bereiche der Hersteller beziehen.
7. Welchen der Sieben Werte der Freien Brauer stufen Sie persönlich am höchsten ein?
Aus meiner Sicht ist neben der Selbstverständlichkeit der höchsten Qualität und den anderen Werten vor allem auch die persönliche Verantwortung besonders wichtig. Denn ich stehe persönlich, mit meiner Familie und mit meinem Privatvermögen, für Welde ein. Da geht man an Entscheidungen ganz anders heran als beispielsweise ein Vorstandsvorsitzender eines Großunternehmens, der selbst für nichts haften muss. Man darf sich dieser Verantwortung nicht entziehen und kann sie mit Pflichterfüllung und innerer Gelassenheit, wie Marc Aurel sagen würde, tragen.
Sehr interressantes und aufschlussteiches gespraech von Bier- fachleuten…
Meine Hand für mein Bier, hätte man es wohl auch nennen können, wie Herr Spielmann den Begriff Höchster Qualität für sich begreift. Ich denke das Qualität und Individualimus für kleine Brauereien ein Erfolgsgarant sind, gleiches gilt für uns Hobbybrauer.