Schon wieder ein Dunkles! Wenn die Tage wieder länger werden und die Sonne herauskommt, werde ich bestimmt auch mal wieder ein paar Helle, IPAs usw. testen, aber ich mag im Winter tatsächlich dunkle Biere lieber.
Heute geht es um das Räuber Kneißl aus der Brauerei Maisach. Ein dunkles Export, das nach dem „bayrischen Robin Hood“ benannt ist, der um die vorletzte Jahrhundertwende herum zwischen Dachau und Maisach gewirkt hat. Ist übrigens auch recht gut von Marcus H. Rosenmüller verfilmt worden.
Im Seidla sieht das Bier schon mal sehr gut aus. Eine schöne dunkelbraune Farbe, kristallklar und oben drauf eine feinporige, lang anhaltende Schaumkrone. Der Geruch ist sehr röstaromatisch und würzig.
Im Antrunk kommt zuerst etwas Süße, dann aber sofort wieder die scharfen Röstaromen durch und das Bier wirkt fast schon leicht salzig und brotig. Den Körper würde ich als vollmundig beschreiben, die Rezenz ist relativ spritzig.
Im recht trockenen Abgang kommt eine ordentliche Portion Bittere zum Vorschein, die man vorher noch gar nicht vermutet hat. So stelle ich mir die Biere vor, die vor ein paar Hundert Jahren gebraut wurden. Kantig und etwas ungehobelt kommt der Räuber Kneißl daher und spätestens jetzt weiß ich um die Namensgebung dieses Bieres.
Definitiv mal was anderes, auch wenn ich es persönlich etwas runder mag. Trotzdem gute drei Sterne nach Maisach.
Soundtrack: Biermösl Blosn – Kneißl Lied