Zum ersten mal ist mir die Brauerei Kundmüller aus dem Bamberger Land besonders positiv aufgefallen, als ich auf Biertour in Bamberg war, und den fulminanten Weiherer Weizenbock zusammen mit Norbert von „Bier des Tages“ und ein paar anderen Leuten verkostet habe. Heute habe ich das Weiherer Rauchbier am Start. Irgendwann, als ich mit dem Bloggen angefangen habe, war ich mal der Meinung, ich würde eh niemals ein solches Bier verkosten, da ich bis zu meinem Besuch in der Hauptstadt der Rauchbiere der Meinung war, ich würde diese nicht mögen. Nun ja, zumindest vor Ort haben mir die Getränke von Schlenkerla und Spezial großartig geschmeckt. Jetzt gilt es, herauszufinden, ob das nur so ein „Urlaubsding“ ist, das wenn man dort ist super schmeckt und daheim auf einmal nicht mehr, oder ob da nicht vielleicht doch was dran ist, an diesen mit Rauchmalz gebrauten Bieren.
Im Glas sieht das ganze schon mal sehr ansprechend aus. Ein dunkles Gelb, klar, und ein stabiler, lang anhaltender fein- bis mittelporiger weißer Schaum. In der Nase befinden sich erstmal ausschließlich Raucharomen, die bei einem derartigen Bier so dominant sind, dass für eine Hopfenaromatik kaum noch Raum bleibt. Trotzdem ist der Rauch nicht so stark wie z.B. bei den eingangs erwähnten Vertretern aus Bamberg, so dass man dieses Bier gut als EInstiegsrauchbier nehmen könnte, gleich nach dem hellen Schlenkerla Lagerbier. Im Antrunk schmeckt man, wenn man sich ein bisschen an den Rauch gewöhnt hat, durchaus ein karamelliges Malz heraus. Die Karbonisierung ist super, sie ist kraftig, aber nicht zu stark, und ich würde auch von einer gewissen Vollmundigkeit sprechen.
Mir gefällt das Weiherer Rauch, da es auf jeden Fall einen großen Wiedererkennungswert besitzt, und eine gute Mischung aus rauchig und auch fruchtig frisch ist. Im Abgang kommen nämlich nach einer kurzen Pause doch noch ein paar dezente Hopfenaromen zum Vorschein. Eine gute Abrundung, die zu knappen vier Sternen führt.
Soundtrack: Smoke City – Underwater Love