Heute ist mir irgendwie nach einem dunklen Bock. Da kommt mir der Ettaler Curator aus der 1609 gegründeten Klosterbrauerei in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen gerade recht.
Dieser Doppelbock ist sogar ziemlich dunkel, ganz dunkelrot und klar steht er vor mir im Glas. Der Schaum ist feinporig, hält sich aber nicht so lange. Vom Geruch her kann ich mir schon mal vorstellen, dass meine Wahl nicht so ganz falsch war. Angenehme Röstaromen treffen auf einen süßlichen Malzgeruch, rote Waldbeeren sowie etwas Kaffee- und Schokoladenaromen.
Der Antrunk gestaltet sich ebenso angenehm. Das Bier hat jetzt eine sehr gute Temperatur, da es noch eine Stunde bei Raumtemperatur auf dem Tisch stand. Das kommt ihm jetzt sehr zugute. Unter 12° C trinke ich Bockbiere sowieso nicht, wenn es sich vermeiden lässt. Da würde zu viel verloren gehen. Auf dem süßen Malzbett tummeln sich sehr interessante Aromen von getrockneten Früchten und Schokolade. Die Kohlensäure ist nicht so hoch dosiert, der Körper vollmundig und ausgeprägt.
Bittere ist erst im recht langen Abgang zu verspüren. Die 7% vol. Alkohol merkt man ganz viel später etwas auf der Zunge. Die Stammwürze liegt bei 18,3%.
Dies ist eine Vielfalt, die Menschen, die sich nicht so intensiv mit Bieren auseinandersetzen möglicherweise überfordern könnte. Allen anderen wünsche ich, dass sie diesen Bock mal irgendwo trinken können, da er wirklich sehr süffig ist. Man kann ihn übrigens sogar im brauereieigenen Onlineshop beziehen. Würde ich nicht den dunklen Speziator vom Brauhaus Riegele in Augsburg kennen, wäre ich heute geneigt gewesen, fünf Sterne zu vergeben. Da ich weiß, dass es etwas gibt, das mir noch ein ganz kleines Bisschen besser gefällt, reicht es heute „nur“ für sehr gute vier Sterne.
Soundtrack: The Verve – Bitter Sweet Symphony
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