Heute gibt es mal wieder etwas Regionales, nämlich das Kellerbier aus dem Brauhaus Riegele in Augsburg, welches ich vor ein paar Wochen auch schon persönlich kennenlernen durfte. Allerdings nur das Wirtshaus. Ich hoffe, dass sich das in naher Zukunft ändern wird. Es lohnt sich aber auf alle Fälle, dort mal vorbeizuschauen, wenn man in der Gegend ist, das es eine tolle Einrichtung hat (mit einem Traum von Herrenklo), sehr familienfreundlich ist, einen eigenen Biershop hat und das Essen auch noch sehr gut ist. Da momentan die neuen acht Sorten von Riegele in aller Munde sind und von den Bloggerkollegen rege getestet werden, widme ich mich heute dieser ‚vergessenen‘ Perle.
Zuerst möchte ich aber der Frage nachgehen, was genau man eigentlich unter einem Kellerbier versteht. Laut Wikipedia ist ein Kellerbier das gleiche wie ein Zwickelbier, nämlich in erster Linie ein ungefiltertes, also naturtrübes Bier, welches sowohl obergärig als auch untergärig sein kann und mit verschiedenen Malzen gebraut wird. Direkt nach der Nachgärung wird es, so wie es aus dem Reifekeller kommt, abgefüllt. Nun gut.
In unserem Fall haben wir es mit einem obergärigen Bier zu tun, welches mit einer speziellen Ale-Hefe „von einem befreundeten Brauer aus England“ vergoren wurde, wie auf der Webseite nachzulesen ist. Diese gibt dem Bier auf jeden Fall eine unverwechselbare Note, der Geruch ist sehr fruchtig mit Anklängen von Gewürznelken. Aber eines nach dem anderen.
Die Farbe würde ich mal als dunklen Bernstein bezeichnen. Die Trübung ist gar nicht mal so stark, wie man jetzt vermuten könnte. Die Schaumkrone ist recht kräftig und auch relativ standfest.
Im Antrunk kommen die eingangs erwähnten Fruchtnoten als erstes durch, und sie werden getragen von einem sehr angenehmen karamellsüßen Malz. Dazu kommt eine deutlich vernehmbare Säure, die das ganze sehr erfrischend und süffig macht.
Im Abgang kommen nochmals die besagten Zitrusnoten auf. Der vollmundige Körper, der einzigartige Geruch und die im Abgang sogar wahrnehmbare leichte Bittere machen das Riegele Kellerbier für mich zu einem echten Ausnahmebier.
Da bleibt mir nichts anderes übrig, als die volle Punktzahl zu vergeben.
Soundtrack: Pearl Jam – Amongst The Waves