Nach all den internationalen Craft-Bieren der letzten Tests soll jetzt mal wieder was Bodenständiges ins Glas. Dafür kommt wohl sehr gut ein Pils aus Franken in Frage – auch wenn mir mal jemand gesagt hat, dass ein Pils bei vielen Brauereien im Frankenland auch schon als Innovation gilt. Das Wernecker Haustrunk Pils hat auf jeden Fall ein Etikett, das entweder mit Absicht „retro“ designed ist, oder aber, es gibt bei der Wernecker Bierbrauerei wirklich eine entsprechende Tradition.
In meiner Craft-Tulpe sieht das Bier jedenfalls wunderschön aus. Goldgelb und glanzfein, verziert mit einer weißen Haube aus mittelporigem Schaum, so steht es da, bereit, abgelichtet zu werden.
Ich habe mir unter anderem aber heute auch ein Pils ausgesucht, weil ich gerade echt Durst habe. Daher halte ich mich auch nicht zu lange mit dem tollen süßlich-würzigen Duft auf, obwohl dieser es definitiv wert gewesen wäre.
Der erste Schluck ist großartig. Das Bier ist zwar relativ spritzig, aber mit dem vollen Körper, dem süßen honigartigen Malzunterbau und den kräuterigen Aromen harmoniert das irgendwie unheimlich gut.
Der Abgang ist lang und auch ein wenig bitter, wie es sich für ein anständiges Pilsbier gehört. 4,8% vol. Alkohol hat es und 11,5% Stammwürze. Macht Spaß und es gibt deswegen heute vier Sterne.
Soundtrack: Elevate – The Winery Dogs