Gelegentlich finde ich noch mal Bierstile, die ich bisher noch nicht im Verkostungs-Repertoire hatte. Einer davon ist das Belgian IPA. In diesem Fall von Ale Mania, gebraut vom Mann der ersten Stunde in der deutschen Szene für kreative Biere, Fritz Wülfing. Ob er ein belgisches Tripel-Rezept verwendet hat und das Bier dann später im Stil eines amerikanischen Westcoast IPAs gehopft hat oder ein IPA-Rezept mit einer belgischen Hefe vergoren hat, weiß ich leider auch nicht. Kandiszucker kenne ich eher von belgischen Bieren. Ich vermute letzteres. Schauen wir uns mal das Getränk an.
Bernsteinfarben und leicht trüb sieht es aus in meinem Glas. Oben drauf befindet sich eine mittel- bis feinporige Schaumkrone. Der Geruch ist sehr intensiv und kommt mir beim Fotografieren schon verführerisch entgegen. Ein harziges Orangenschalenaroma und auf dem süßen malzigen Unterbau ein gewisser Teil eingebildete Erdbeere steigen in meine Nase. Das ist ganz gut!
Der erste Schluck des 6,8 % vol. enthaltenden Gebräus wirkt sehr rund, auch wenn die Kohlensäure für meinen Geschmack am oberen Ende der Skala dosiert ist. Was ganz gut kommt, ist die vollmundige Beschaffenheit und der süße malzige Körper, der die Aromen der Hopfensorten Admiral, Centennial und Simcoe gut tragen kann. Leider wird es auch etwas sprittig, soll heißen, dass der Alkohol gut herauszuschmecken ist.
Am Ende kommt der IPA-typische Bitterhammer, der Abgang ist trocken und von mittlerer Dauer. Alles in allem echt ganz gut, aber Herr W. hat auf jeden Fall für meinen Geschmack schon bessere Biere gebraut. Drei Sterne.
Soundtrack: Free Bird – Lynyrd Skynyrd