Heute wurde ich im Getränkemarkt meines Vertrauens mit den Worten „ich habe hier gerade was ganz neues reinbekommen“ begrüßt. Das Verkaufstalent von Frau Liebick bewundernd habe ich natürlich sofort zugegriffen. Es handelt sich um das Eisenharzer Pils Mandarina, für das ich mich kurzerhand entschieden habe. Die schicken Holzkästen, in denen das Bier dort steht, haben mich sehr an die Kästen einer anderen berühmten Brauerei am Chiemsee erinnert. Wohl kein Zufall, da der Braumeister, der sich für dieses Bier verantwortlich zeigt, wohl früher mal woanders gearbeitet hat, bevor er sein eigenes „Eisenharzer Brauhaus“ gegründet hat. Ansässig ist die Privatbrauerei Anton Rieg in Argenbühl im Allgäu.
Das Etikett der 0,5 l Bügelflasche ist eher sparsam, sowohl von der Größe als auch vom Informationsgehalt. Wir erfahren noch, dass die Stammwürze 11,8% und der Alkoholgehalt 4,8% Vol. beträgt.
Kommen wir zum Bier. Was mich gleich mal ganz glücklich macht, ist die schöne Schaumkrone. Fest und feinporig steht die Blume auf dem naturtrüben Bier. Auch die Hopfenblume hat mich beeindruckt, denn wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich um ein Pils, bei dem neben dem Brauwasser, hellen Gerstenbraumalzen und untergäriger Bierhefe der Tettnanger Hopfen Bavaria Mandarina verwendet wurde. Eine neue Aromahopfensorte, die in der diesjährigen Bierproduktion zum ersten mal Verwendung findet. Er ist eine Kreuzung einer alten Sorte aus Hüll mit der in der Craftbierszene verbreiteten amerikanischen Sorte Cascade. Entsprechend fällt auch der Geruch dieses Pilseners aus, grasig, gepaart mit Mandarine, Zitrus und Orange. Allerdings dezent, nicht, wie man sich jetzt z.B. ein Ale vorstellen würde. Zur Erinnerung, wir reden über ein Bier, das untergärig gebraut und natürlich nicht die Aromen eines obergärigen Bieres hat und auch nicht haben sollte.
Im Antrunk ist der Hopfen auch sogleich wahrnehmbar. Die etwas zu hohe Kohlensäure hindert mich leider ein bisschen daran, genauer hinzuschmecken. Der Körper ist vollmundig, das karamellartige Malz und die frischen Fruchtnoten gehen eine tolle Verbindung ein. Im Abgang kommt nochmal so richtig der Hopfen zum Einsatz, aber ohne dass die Süffigkeit darunter leiden würde.
Doch, hier melden meine Geschmacksknospen eindeutig: Pils. Und zwar ein ordentliches. Nur die etwas zu hohe Kohlensäure verhindert den fünften Stern.
Soundtrack: Foo Fighters – All My Life