Live aus Brooklyn, NY und heute exklusiv bei mir im Bierkeller: Der Evil Twin Brewing Molotov Cocktail! Ein Imperial IPA mit satten 13% vol. Alkohol. Das klingt nach schwerer Zunge, nach Absturz , nach Feuer. Mit brennendem Eifer stürze ich mich also wagemutig in diesen Biertest. Mögen die Götter mit mir sein!
Zum ersten mal getrunken habe ich dieses Bier vor ein paar Wochen bei meinem letzten Besuch im Tap House München. Schon an diesem Abend wusste ich, dass ich da etwas ganz Besonderes im Glas hatte. Nach eigenen Angaben der dänischen Gypsy-Brewery mit Sitz in Kopenhagen und New York ist es eines der verrücktesten Biere, welches sie je gebraut haben.
Im Glas wirkt es noch ganz harmlos. Goldgelb, mit einer dünnen, schnell verschwindenden weißen Schaumkrone steht es da, als könnte es kein Wässerchen trüben. Dem ist allerdings nicht so, und das nicht nur, weil wir es mit einem unfiltrierten Bier zu tun haben.
Der starke Duft, der aus dem Glas in meine Nase zieht, lässt erahnen, welches Geschmacksfeuerwerk da auf mich zukommen wird. Das Getränk steht gerade fast einen Meter von mir entfernt, und ich kann es riechen. Ehrenwort! Limettenartige Zitrusaromen, Grapefruit, dazu etwas Honig, Karamell…
Noch mehr Freude kommt beim Antrunk auf. Den ersten Stern gab der Geruch, für den zweiten ist die tolle Karbonisierung verantwortlich. Sehr sparsam, aber trotzdem nicht lack. Dazu ein Körper, den man nicht anders als dick, weich und vollmundig bezeichnen kann. Geschmack entsprechend dem Geruch, zum Honig gesellen sich noch ein paar Rosinen.
Den dritten Stern verdient sich dieses Ausnahmebier mit seiner Restsüße, deren Intensität es sehr süffig macht. Nicht auszudenken, was passieren würde, hätte man mehr davon. Von daher hat es wohl doch ein Gutes, dass es relativ schwierig war, diese Flasche zu besorgen. Den hohen Alkoholgehalt merkt man nach dem Genuss einer Flasche davon jedenfalls noch nicht allzu sehr.
Der vierte Stern, der Abgang. Bitter ist dieses Imperial IPA ja schon, keine Frage. Soll es aber auch sein. Das sorgt für einen extra langen Nachtrunk, wobei es schwerfällt, den richtig auszukosten, solange noch ein Schluck im Glas ist. Dieser Umstand und das sehr stimmige Gesamtpaket geben den fünften Stern!
Soundtrack: Puto – Molotov