Imperial Stouts haben es mir irgendwie angetan. Mit Sicherheit hat dieser Bierstil immer einen festen Platz unter den Top 5 meiner favorisierten Arten von Bieren. Das heißt aber nicht, dass es das Karl Strauss Brewing Company Wreck Alley Imperial Stout deswegen heute leicht haben wird in meinem Test; nein, das bedeutet höchstens, dass die Messlatte hier ziemlich hoch liegt.
An der Menge wird es schon mal nicht scheitern. Mit 0,65 l ist bei einem Bier mit 9,5% vol. Alkohol eigentlich auch schon die gesundheitsfördernde Biermenge für einen Abend überschritten. Sucht euch also lieber einen oder zwei genussfreudige Mittrinker.
Diese können sich dann ebenfalls an dem schönen feinporigen bräunlichen Schaum erfreuen, der auf dem tiefschwarzen Gebräu steht. Oder auch an dem verführerischen Duft nach Kaffee und Schokolade, der nicht weiter verwundert, wurde doch beides in diesem Imperial Stout mit verarbeitet.
Einerseits finde ich so etwas ja spannend, andererseits frage ich mich bei solchen Zutaten jedesmal, ob das wirklich unbedingt nötig gewesen wäre, wo ich doch schon mindestens genauso gute und hocharomatische Biere dieses Stils verkostet habe, die mit den vier Grundzutaten ausgekommen sind. Ich meine damit auch gar nicht das Reinheitsgebot. Bei einem belgischen Wit zum Beispiel würde ich den Koriandersamen oder die getrockneten Orangenschalen sicher nicht in Frage stellen, die gehören halt zum Grundrezept. Aber wenn ich, wie in diesem Fall, das Ergebnis auch anders erreichen könnte, dann muss ich mir als Brauer die Frage nach der Notwendigkeit wohl auch mal gefallen lassen.
Der Antrunk gestaltet sich ebenfalls dominiert von Schoko und Kaffee, und dann sind da auch noch noch ein paar Beerenfrüchte und Rosinen. Die Karbonisierung ist angenehm und nicht zu stark.
Im Nachtrunk bleibt alles noch eine Weile auf der Zunge erhalten, und ich kann nicht sagen, dass ich hier von der Gesamtperformance enttäuscht bin. Somit gehen vier Sterne nach San Diego.
Zu kaufen gibt es dieses Bier bei Bier-Deluxe.
Soundtrack: Fred Jones Part 2 – Ben Folds