Anchor Brewery Porter

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Gibt es Liebe auf den ersten Schluck? Das war die Frage, die ich mir gerade gestellt habe, nachdem ich ungeduldig, nachdem sich der schöne cremige Schaum in meinem neu erworbenen Spiegelau Stout-Glas etwas gesetzt hatte, in das ich dieses US-Amerikanische schwarze und komplett blickdichte Bier gefüllt hatte.

Aber der Reihe nach. Allein das Flaschendesign hat mich wohl schon so angesprochen, dass ich unbewusst das Bier gleich zweimal gekauft habe, einmal bei Getränke Feinkost in Berlin und einmal bei Biervana in München. Das hängt aber wohl auch mit meiner Liebe zu dunklen Bieren, insbesondere Porters und Stouts zusammen.
Der Geruch, der beim Einschenken aus dem Glas zu mir aufgestiegen ist, hat bereits diese Ungeduld hervorgerufen, wurde ich doch mit getrockneten Früchten, Rosinen und Schokoladendüften betört. Wenn ein Bier so toll riecht, ist das meiner Meinung nach eh schon mehr als die halbe Miete. Meistens kann dann nicht mehr so richtig viel schief gehen. Na ja, obwohl…
Egal. Hier bei diesem Anchor Brewery Porter geht jedenfalls mal gar nichts schief. Im Antrunk kommen nochmal die getrockneten Früchte zur Geltung und auch auf der Zunge liegt eine ordentliche Portion Schokolade. Die Rezenz könnte nicht besser sein. Der Körper ist voll und man möchte gar nicht mehr aufhören, das Bier im Mund von links nach rechts, von vorne nach hinten und wieder von rechts nach links usw. kreisen zu lassen. Die Restsüße tut ihr Übriges zu diesem großartigen Mundgefühl.

Im Abgang gibt es noch eine kleine Überraschung in Form von ganz leicht adstringierender Säure. Der Alkoholgehalt von 5,6% vol. ist hingegen fast gar nicht zu spüren. Dafür bleiben die röstigen Schokoladennoten noch ein Weilchen erhalten.
Ja, es gibt sie wohl, die Liebe auf den ersten Schluck. So langsam muss ich wohl doch mal die USA beehren, dort wird dieser edle Tropfen in der Form nämlich schon seit 1972 gebraut. Die Anchor Brewery gibt es übrigens bereits seit 1860. Das klingt in unserer von vielen Generationen geprägten teilweise jahrhundertealten Brauereiwelt zwar jetzt nicht wirklich alt, für US- Verhältnisse ist es aber eine halbe Ewigkeit. Ich hoffe, dass dieses Bier noch ewig so weiter gebraut wird.
Die Wertung müsste man bereits aus meinem Text herausgelesen haben können. Falls nicht – fünf Sterne!

Soundtrack: Hey Porter – Johnny Cash

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