Immer auf der Suche nach Bierstilen, die ich hier noch nicht verkostet habe, bin ich heute fündig geworden beim Kölsch. Genauer gesagt bei der kleinsten Brauerei Kölns, der Helios-Braustelle. Der Braumeister Peter Esser hat nie versucht, in den Kölner Brauerei-Verband aufgenommen zu werden, was unter anderem dazu führt, dass dieses Kölsch sich eigentlich nicht so nennen darf. Ist mir aber egal, ich nenne es so.
Naturtrüb und mit einer mittelporigen weißen Schaumkrone versehen, steht das goldgelbe obergärige Bier vor mir. So in der Art würde ich mir optisch das Wieß vorstellen, den Vorgänger des Kölsch. In der Nase präsentiert es sich fruchtig, ich rieche etwas Apfel und Birne. Dazu eine dezente säuerliche Note.
Der Geschmack bleibt etwas hinter dem Geruch zurück, wobei ich jetzt auch nicht der Kölsch-Kenner vor dem Herrn bin. Per Definition soll es einen eher schlanken Körper haben. Das ist hier gegeben. Bitter soll es zumindest weniger sein als ein Pils. Dazu muss ich sagen, dass ich schon oft Pilsbiere getrunken habe, die mir weniger bitter erschienen sind. Damit setzt dieses Kölsch oder Nicht-Kölsch aber auch wieder gewisse Akzente.
Mit einem Alkoholgehalt von 4,8% vol. fügt es sich dann wieder in das Schema ein. Was bleibt zu sagen über dieses Bier aus Köln-Ehrenfeld? Ich bin zumindest nicht davon enttäuscht, wenngleich ich mir anfangs etwas mehr erhofft hatte. Ähnliche Biere findet man in England. Der Kölsch-Test geht auf jeden Fall weiter. Kann mir jemand eins empfehlen?
Soundtrack: Stronger Than Jesus – A Camp
Sünner, Brauerei Päffgen, Mühlen Kölsch, oder meines, welches ich heute gebraut habe 😉 Wenn sich mal die Gelegenheit ergibt, auf jeden Fall die Braustelle besuchen!
Achso, was mir grad noch so auffällt, man muß nicht jedes Bier aus einem Sensorikglas trinken, ein Kölsch schmeckt auch aus der Stange recht gut! 😉
Hallo, habe den Test zum Helios gelesen. Ein „echtes“ Kölsch aus einer kleinen Brauerei wäre Hellers. Die stellen Kölsch, Wieß, Weizen, Pils und Alt (!) her. Gibt es z.T. in Bioläden.
Ansonsten wird „Craft-Kölsch“ noch im Weissbräu und bei Päffgen hergestellt, leider aber nur im Fass. Bischoff aus Brühl und Hüchelner Brauhaus in Frechen sind auch noch klein und brauen Kölsch.
Gruß
Gregor
Ähnlich wie beim Alt in Düsseldorf hat auch praktisch jeder Kölner sein eigenes Lieblings-Kölsch. Ich als Westfale würde das Mühlen-Kölsch und das Päffgen empfehlen, obwohl die Geschmacksunterschiede zu den anderen angebotenen Sorten minimal sind. Eine Kölsch-Vergleichsprobe dürfte zum Langweiligsten gehören, was man sich als Biertester vornehmen kann.
Stimmt, leider sind nicht alle Bierstile gleich spannend. Aber immer IPA oder Doppelbock geht halt auch nicht. Und wenn man ganz genau hinhört, kann einem auch ein Kölsch mit Sicherheit eine sehr spannende Geschichte erzählen…