Heute trinke ich für euch das Pyraser 6-Korn Bier. Die Biere aus Pyras, die ich bisher genossen habe, waren ausnahmslos gut. Mal sehen, ob das auch so bleibt…
Das informative Etikett verrät uns vorab folgendes: „Eine besondere Herausforderung für Mälzer und Braumeister: ein gutes Bier aus sechs wertvollen Getreidesorten zu brauen. Gerste, Dinkel, Weizen, Roggen, Hafer und das Urgetreide Emmer hat Braumeister Helmut Sauerhammer in seinem naturtrüben 6-Korn Bier zu einem Meisterstück fränkischer Braukunst verbunden.“
Die Farbe des obergärigen hefetrüben Bieres ist irgendwo zwischen dunklem Bernstein und Hellbraun. Schwer zu beschreiben. Die Schaumkrone ist feinporig und fällt auch nicht sofort in sich zusammen.
Es riecht tatsächlich wie ein Kornfeld, dazu kommt ein karamellartiger, würziger, ganz leicht röstiger Duft und auch etwas Hopfen. Lecker! Ich möchte gar nicht mehr aufhören zu schnuppern.
Der erste Schluck bestätigt, was die Nase schon vorher ahnte. Eine leicht säuerliche, fruchtige Note trifft auf etwas Restsüße, einen vollmundigen Körper und gut dosierte Kohlensäure.
Der relativ lange Abgang ist recht mild und es bleibt die bereits angesprochene Säure auf der Zunge zurück. Ein Bier, das für Sommer und Winter gleichermaßen geeignet ist, auch wenn es mit nur 4,6% Alkohol auf jeden Fall gut für die warme Jahreszeit beschaffen ist. Stammwürze 11,2%. Sehr interessant.
Als ich das Rotbier getestet habe, hat sich die Chefin Marlies Bernreuther auf ihrer Facebook-Seite -zu Recht- über die schlechte Qualität meines Fotos geäußert. Ich hoffe, ich konnte das jetzt ein kleines Bisschen nach oben korrigieren. 🙂
Vier Sterne.
Soundtrack: Iron Maiden – The Number of the Beast
Das Sechskornbier gibt es schon richtig lang, damals gab es neben meiner Behausung noch einen freien Getränkemarkt (wo jetzt Spekulantenwohnungen und eine weitere unsinnige NORMA-Filiale die Infrastruktur ruinieren), der Billigbiere wie Oettinger grundsätzlich aus dem Sortiment verbannte (und Patrizier nur unter Protest führte, „weil es in Nürnberg halt verlangt wird“) und sich auf die Flagge geschrieben hatte, nur gute Biere zu führen (gegen Pyraser und Göller kann man an und für sich nichts sagen). Damals stieß ich auf das Sechskorn, das aber ebenso wie das Hopfenpflückerpils (limitiert, da mit Hopfen aus dem Brauerei-eigenen Garten gebraut, so hat es mir ein Insider erklärt) nicht immer im Sortiment war – genau diese beiden Sorten waren aber nach meiner Ansicht die Prunkstücke der Brauerei.
Einen Bonus hat Pyraser bei mir, weil ein geschätzter Kollege von mir dort Brauer und Mälzer gelernt hat, bevor er sich anderweitig orientierte, und natürlich auch weil die junge Chefin, auch wenn ich sie noch nicht persönlich getroffen habe, total putzig zu sein scheint (aber ich schweife ab).