Fuller’s London Porter. Wieder so ein Bier, bei dem die Erwartungshaltung sehr hoch ist, wird dieser Porter doch auf der internationalen Bierbewertungsseite Ratebeer.com mit nicht weniger als 100% bewertet. Nun ja, überprüfen kann man sowas ja dennoch mal.
Der erste Schluck überrascht mit seiner Direktheit und Kompromisslosigkeit. Hier lässt uns das Gegenüber nicht eine Sekunde an seiner Stärke zweifeln. Zuerst gibt sich das tiefschwarze, vom Dunkelrot kommende obergärige Bier mit der cremefarbenen, mittelporigen und gar nicht so lang anhaltenden Schaumkrone noch recht zahm und gesittet. Fruchtige Beeren-Aromen paaren sich im Geruch mit röstigen Kaffeenoten und dunkler Schokolade. Dann aber kommt der Hammer! Starke Röstaromen auf einem Karamellunterbau, der an Toffee erinnert, dazu die tollen Fruchtaromen und die Schokolade. Ich weiß gar nicht, wo ich zuerst hinschmecken soll bei diesem dunklen Bier mit den 5,4% vol. Alkohol.
Die Kohlensäure ist deutlich, aber nicht dominant. Genau richtig. Cremig weich und harmonisch ist der Körper dieses Bieres von der Themse und es kratzt immer noch nichts an der Höchstwertung.
Daran ändert auch der trockene Abgang nichts, der zum Ende hin noch mal die ordentliche Hopfung zum Ausdruck bringt. Lange bleiben die Kaffeenoten und die Schokolade noch auf der Zunge liegen. Wunderbar, und für mich persönlich nur noch übertroffen vom Anchor Brewery Porter aus den USA. Trotzdem hätte ich jetzt gern mehr davon. Fünfer!
Soundtrack: Black Night – Deep Purple